Bocksbarg
Heute ausgezehrter Maisacker
Noch ist es ein trauriger Anblick: Offener Boden, ausgezehrt und weggeschwämmt. Maisstoppel als Überbleibsel der letzten Jahre Landwirtschaft. Früher sah es hier anders aus.
Bäche und Teiche durchzogen das Land. Die Gewässer waren voller Flusskrebse, als Friedrich Grimm Kind war. Noch heute liegt der „Bocksbarg“ idyllisch. Der Eisvogel jagd in den Bächen, der Seeadler brütet im benachbarten Wald. Und Rotbauchunken geben eines ihrer nördlichsten Konzerte.
Mittendrin: die grünen Obstwiesen der Destillerie Gottesgabe. Ein kleiner Zufluchtsort für Neuntöter, Ringelnatter und Co. Ein Ort viel zu schön für zehrenden Maisanbau. Als der benachbarte Maisacker zum Verkauf stand, haben wir ein Jahr lang verhandelt und es am Ende doch geschafft. Mit unserer neuen Fläche am Bocksbarg weiten wir den ökologischen Anbau aus.
Aber wir sind nicht allein. Das Projekt Bocksbarg arbeitet Hand in Hand mit dem Naturschutz. Denn die Marius-Böger-Stiftung aus Plön erwarb die benachbarte Fläche. Sie treibt damit die Vernetzung schützenswerter Biotope voran. So legen wir Teiche wieder an, die der Landwirtschaft weichen mussten. Auch mit den geplanten Streuobstwiesen erhält die Natur ein Stück zurück.
Projekt Bocksbarg
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Morgen lebendige Streuobstwiese
Bis der erste Apfel geerntet werden kann, ist es noch ein langer Weg. Der Boden hat unter der Bewirtschaftung so gelitten, dass er die ersten Jahre rein unsere Zuwendung braucht. Bevor auch nur ein Baum gepflanzt werden kann, muss das Bodenleben gefördert werden.
Hier soll für kommende Generationen gewirtschaftet werden – und nicht auf ihre Kosten. Wir pflanzen Hochstämme, die Zeit brauchen, um zu wachsen. Erst in zehn Jahren werden Äpfel, Birnen, Quitten und Wildkirschen in den Kronen hängen. Aber die Bäume werden robuster sein und ihre Früchte aromatischer als von den üblichen Plantagen. Dazwischen werden seltene Kräuter und Gräser blühen, Nahrung für Wildbienen.
Die Grundlage legen wir schon jetzt. Zwei Jahre lang hat sich die Familie durch alte Streuobstwiesen von Hamburg bis Eckernförde gefuttert, um die besten alten Sorten für die Destillerie zu finden. Mancher Apfel musste erst vom Stamm fallen und am Boden gären, um als Zufallsfund die Nasen zu begeistern. Tipps kamen von Pomologen und Ehrenamtlichen Streuobstliebhabern.
Und weil Holsteiner Cox nicht gleich Holsteiner Cox ist, mussten es bestimmte Bäume sein. Alte Bäume möglichst nah am Originalaroma. Wer vor Jahrzehnten Cox im Garten hatte, weiß, wovon wir sprechen. Wir haben deshalb alle verkosteten Bäume selbst vermehrt und für sie eine kleine Baumschule angelegt. Dort stehen sie zwei bis drei Jahre, bis sie kräftig sind und ausgepflanzt werden können.
Am Bocksbarg mitwirken? Viele Kunden fragen, ob sie an unserem Projekt teilhaben können. Wenn auch Sie über unsere Aktivitäten auf dem Laufenden gehalten werden möchten, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf. |
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